Der Englische Widder ist eine sehr bewegungsfreudige Kaninchenrasse. Die vom ZDRK vorgeschriebenen Boxengrößen von 80 x 80 cm für die Grundfläche und 65 cm in der Höhe, finde ich persönlich für diese Rasse zu klein. Mehr Platz bedeutet zwar auch mehr Einstreu/Mist und höhere Kosten beim Einsatz von Kotwannen aber auch mehr Vitalität des Kaninchens. Die Tiere verbringen schließlich fast ihr ganzes Leben in dem Einzelstall (bei Einzeltierhaltung), deswegen sollte die Größe so großzügig wie möglich ausfallen.
In meiner Zuchtanlage befinden sich zweierlei Boxenmaße. Die von einer Kaninchenstall-Manufaktur angefertigten Ställe haben ein Buchtenmaß von 80 x 100 cm und sind 65 cm hoch. Unsere selbst gebauten Ställe haben dagegen eine Fläche von 100 x 130 cm und sind 70 cm hoch. Mit einer Kotwanne sind nur die gekauften Ställe ausgestattet, die selbst gebauten Ställe verfügen über ein eingebautes Gefälle mit Urinablauf, damit es nicht zu Staunässe kommt. Zusätzlich sind die Buchten ohne Kotwanne mit Silolack ausgestrichen, dieser schützt gegen Feuchtigkeit und versiegelt die Oberfläche.
Der Einsatz von einem Ruhebrett ist meiner Meinung nach sehr sinnvoll! Das Englische Widderkaninchen ist, wie eingangs erwähnt, sehr bewegungsfreudig. Die Tiere nutzen das Brett teilweise als “Turngerät” und springen/rennen darüber. Dies wirkt sich sehr positiv auf die Vitalität und Agilität der Kaninchen aus. Weiterhin nutzen sie auch das Ruhebrett zum Schlafen und lassen auch gerne mal ihre Ohren baumeln.
Zusätzlich habe ich in einigen Buchten einen hohlen Baumstamm integriert. Dieser dient in erster Linie der Beschäftigung (knabbern, nagen, darauf sitzen, drinnen kratzen,…) aber auch als Windschutz und Versteckmöglichkeit.
Eine Raufe für das Heu und Gras an der Wand befestigt, sorgt für Ordnung und Sauberkeit im Stall. Als Tränke verwende ich 1-Liter Nippeltränken, diese werden täglich (!) mit frischem Wasser gefüllt und alle 3-4 Wochen gereinigt.
Im Winter, wenn die Tränken eingefroren sind, verwende ich Gitterbecher oder Näpfe (aus Glas oder Keramik) und gebe 2-3 mal täglich Wasser. Es empfiehlt sich, die Nippeltränken bei angekündigtem Frost (vorher) abzunehmen. Dies musste ich selbst auch schon mehrfach unter der Rubrik “Lehrgeld” verbuchen…
Das Trockenfutter reiche ich in Wandnäpfen. Hierbei verwende ich ein Modell mit Beißschutz und 600 ml Fassungsvermögen. Die Näpfe werden auf ca. 20 cm Höhe im Stall angebracht, sodass sich die Tiere ausreichend hoch daran stellen können. Dies führt zu einer verbesserten Schulter- und Nackenmuskulatur und führt auch zu einer entsprechenden Bodenfreiheit auf dem Tisch.
Jungtiere die noch zu klein sind um aus dem erhöht angebrachten Napf zu fressen, stelle ich einen extra Napf auf den Stall-Boden. Sobald sie aber groß genug sind und sich mit den Vorderläufen an dem Wandnapf festhalten können, werden sie auf diesen umgestellt. Das Gitter der Türen sollte feuerverzinkt und so engmaschig wie möglich sein, um Schadnager abzuwehren.